Meilensteine


2022

Das Archiv feiert sein 40-jähriges Jubiläum mit einem Fest und den ersten Gosteli-Gesprächen.


2022

Eine neue Co-Direktion übernimmt die Geschäftsführung von Stiftung und Archiv.


2021

Die Grundfinanzierung des Archivs durch die öffentliche Hand ist gesichert.


2017

Marthe Gosteli stirbt in ihrem 100. Lebensjahr und hinterlässt ein beeindruckendes Lebenswerk.


2014

Silvia Bühler, Mitarbeiterin Staatsarchiv Bern, übernimmt die Archivleitung von Marthe Gosteli.


1995

Die Universität Bern verleiht Marthe Gosteli die Ehrendoktorwürde.


1992

Die Burgergemeinde Bern verleiht Marthe Gosteli die Burgermedaille.


1982

Um die Archivbestände der Frauen vor ihrer Vernichtung zu retten, gründet Marthe Gosteli die Gosteli-Stiftung. 


1949

Marthe Gosteli tritt dem Stimmrechtsverein Bern bei und engagiert sich von da an unermüdlich für Frauenrechte.


1917

Marthe Gosteli wird auf dem Bauerngut Altikofen als zweite Tochter geboren.


1884

Elisabeth Walther-Gosteli lässt auf dem Altikofenhügel in Worblaufen ein Wohnhaus errichten, heute der Sitz des Gosteli-Archivs.



Geschichte

Kein Ort für die Geschichte der Frauen

Frauenorganisationen und vielseitig engagierte Frauen in der Schweiz hinterliessen im 20. Jahrhundert umfangreiches Archivmaterial, das nicht in die staatlichen Archive aufgenommen wurde. Der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen (BSF, heute alliance F) führte zudem eine schweizweit einmalige Bibliothek und eine Broschürensammlung. Die grossen Frauenverbände planten deshalb ein gemeinsames Frauenarchiv mit einer Dokumentationsstelle und einer öffentlichen Bibliothek – doch es fehlte an finanziellen Mitteln.

Ein Archiv entsteht

Marthe Gosteli war seit 1949 in der Frauenbewegung aktiv. Sie erlebte, wie viel historisches Material von Frauen einfach entsorgt wurde. Im Auftrag des BSF setzte sie sich für die Sicherung von Frauenbeständen ein und beherbergte dieses Archivmaterial in ihrem Privathaus. Um das Archiv langfristig zu sichern, gründete sie 1982 die Gosteli-Stiftung. Auch die Bibliothek des BSF und eine von Agnes Debrit Vogel und Gertrud Lüthardt angelegte Sammlung biografischer Notizen gelangten in die Obhut von Marthe Gosteli. Diese finanzierte den Betrieb weitgehend aus eigenen Mitteln.

Vielseitige Anerkennung, unsichere Zukunft

Die Sammlung wuchs und das Archiv wurde immer bekannter und bedeutender. Marthe Gosteli sensibilisierte die Öffentlichkeit dafür, wie wichtig die Geschichte der Frauen in der Schweiz ist. Die Burgergemeinde Bern verlieh ihr 1992 die Burgermedaille, die Universität Bern übertrug ihr 1995 die Ehrendoktorwürde und die internationale Gesellschaft für Menschenrechte schenkte ihr 2011 den Menschenrechtspreis. Doch die Unsicherheit über die Zukunft des Archivs blieb. Die finanziellen Mittel von Marthe Gosteli neigten sich dem Ende zu.

Neustart nach 40 Jahren

Als Marthe Gosteli 2017, kurz vor ihrem 100. Geburtstag starb, stand die Stiftung vor der Zukunftsfrage. Dank dem grossen Engagement von Mitarbeiterinnen, Stiftungsrat und Sympathisant:innen aus Wissenschaft und Politik erlangte das Archiv schliesslich einen neuen Status: als Forschungsinfrastruktur von nationaler Bedeutung anerkannt, wird es seit 2021 subsidiär von Bund und Kanton Bern gefördert. Auch die Burgergemeinde Bern, die Standortgemeinde Ittigen sowie eine Vielzahl von Spender:innen tragen zur Finanzierung bei. Seither widmet sich das Gosteli-Archiv dem Ausbau seiner Dienstleistungen und seiner Kapazitäten. Denn die Geschichte der Frauenbewegungen in der Schweiz lebt weiter!